von Thomas Weber
Einen kurzweiligen Nachmittag lang stand Bargen im Mittelpunkt des neuen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Am vergangenen Donnerstag (16.01.2020) fand in der dortigen Mehrzweckhalle die erste Auftaktveranstaltung zum 27. Wettstreit im 60. Jahr seines Bestehens statt. Relindis Pfisterer von der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg führte durch den Nachmittag und hob die „bewundernswerten Ergebnisse“ der Aktionen in den letzten Jahren hervor. Der Erste Landesbeamte des Rhein-Neckar-Kreises, Joachim Bauer, informierte über den Sonderpreis, den Bargen beim letzten Wettbewerb erzielte.
Er forderte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus nah und fern auf, teilzunehmen, die Chancen des Wettbewerbs zu nutzen und die versteckten Talente der Ortschaften zu aktivieren. Ab diesem Wettbewerb erhalten Teilnehmende Ortschaften erstmals pauschal 3.000 Euro für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Wettbewerb. Über genügend Teilnahmen für einen Kreisentscheid würde er sich freuen. Bürgermeister Wolfgang Jürriens stellte die Gemeinde „mit Wohlfühlcharakter“ Helmstadt-Bargen mit seinen drei Ortsteilen vor. Die zurückliegende Teilnahme an „Unser Dorf hat Zukunft“ zeigt, dass sich hier die Bürgerschaft für ihre Ortsteile engagiert und sich aktiv in die Gestaltung einbringt.
Als Bühnenschauspiel inszeniert, brachte Angelika Appel vom Regierungspräsidium Karlsruhe mit ihrem Team alles Wissenswerte über die Antragstellung und Teilnahme an der Aktion auf etwas andere Art an das Publikum. Detailliert gingen sie dabei auf die Fachbewertungsbereiche „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“, „Soziale und kulturelle Aktivitäten“, „Baugestaltung uns Siedlungsentwicklung“ sowie „Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft“ ein. Anmeldeschluss beim RP ist der 15. Mai 2020, informierte sie die Interessenten. Für das „Golddorf“ Forbach-Langenbrand stellte der dortige Ortsvorsteher Roland Gerster mit seinem Team die Teilnahme bei der letzten Ausscheidung und Einzelheiten dazu vor.
In seinem Fazit stellte er fest, dass sich die Teilnahme gelohnt und sich viel Gemeinsamkeit entwickelt hat. Neben des Preises auf Landesebene freute er sich besonders, dass er und sein Team als weiterer „Preis“ eine Einladung der Bundestagsabgeordneten seines Wahlkreises nach Berlin erhalten hat. Mit „Ich bringe das Geld“ verschaffte Yvonne Klewin vom Regierungspräsidium einen Überblick über die Strukturförderprogramme für den ländlichen Raum. Von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn gab Sabine Conrad Praxisbeispiele der Sozialen Dorfentwicklung für ein besseres Miteinander. Daneben zeigte sie interessante Fördermöglichkeiten auf.
Dr. Annika Reifschneider vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband spannte den Bogen von Genossenschaften, die sich mit Pflege, Betreuung, Wohnen, Beratung, Dorfleben, Kultur, Dorfläden und vielen anderen Themen beschäftigen bis zu den Modalitäten die für die Gründung einer Genossenschaft erforderlich sind. Der Ilsfelder Bürgermeister Thomas Knödler stellte die innovativen Klimaschutz- und Energieprojekte seiner Gemeinde vor. Dabei machte er den kommunalen Vertretern Appetit auf mutige Lösungen um den CO²-Ausstoß in den Gemeinden zu verringern. Mit den zahlreichen Förderprogrammen die auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene dazu existieren, lassen sich große Würfe gestalten. Zum Schluss der Veranstaltung, die von den Landfrauen bewirtet wurde, konnten sich die Gäste über das Kraichgaudorf Bargen und die Projekte und Ergebnisse aus der Wettbewerbsteilnahme informieren. Ortsvorsteher aD Wolfgang Strauß hatte dazu Bilder- und Informationswände aufgestellt und bot einen Ortsrundgang an.