Von den Absthelden bis Zwischen Hölzer
Bargener Flurnamen aus 700 Jahren
von Alfred Götz & Wolfgang Strauß
Als die Bargener Bevölkerung noch überwiegend von der Landwirtschaft lebte und praktisch jede Familie überall über die Gemarkung verstreute, größere bis winzige Felder bestellte, waren auch noch jedem Kind die Flurnamen geläufig. Heute dagegen, mit nur noch vier „echten“ Landwirten und dem Zuzug vieler Neubürgerinnen, drohen diese Namen größtenteils in Vergessenheit zu geraten. Verstärkt wird diese Entwicklung noch durch die „namensvernichtende Tätigkeit“ der Forst- und Flurbereinigungsbehörden, wie M. R. Bück bereits 1931 in seinem Oberdeutschen Flurnamenbuch feststellte.
Horst Aldinger und Peter Becker haben in ihrem großen Beitrag zur Landwirtschaft die Grobeinteilung der Bargener Flur bereits angesprochen, dennoch halte ich es für nötig, vor der Nennung der einzelnen Flurnamen auch hier diese größeren Bereiche bzw. die anderen Unterteilungen kurz zu wiederholen: die Feldfläche war in drei Fluren geteilt, die ursprünglich nach den wohl jeweils größten Gewannen [Ingelnhein, Tussenauwe. Eimertal], später nach den angrenzenden benachbarten Gemarkungen [Helmstadt, Kälbertshausen, Hüffenhardt] benannt wurden. Eine andere Einteilung bezog sich auf früheres Eigentum. Es gab 4 Hof- und 9 Hubgüter: den Hof-Hansen-Hof, Bühn-Heinrichs-Hof, Geyers-Hof und Bühn-Schneiders-Hof; die Werrenbrunnenhub, Samuel-Schützen-Hub, Bühn-Schneiders-Hub, Hans-Stechen-Hub, Theobald-Schweickers-Hub. Georg-München-Hub, Bemmerles-Hub, Veit-Stechen-Hub und Wettenhub.
Außer den beiden nach Gewannen benannten Huben sind alle anderen nach frühen Besitzern benannt, die uns im Kapitel „Die alten Bargener Familien“ wieder begegnen werden. In (auswärtig) geistlichem Besitz, aber natürlich von Bargener Bauern gegen Abgaben bearbeitet, befanden sich schließlich das Andreesen-Gütlein [das bereits 1368 von Conradt gen. Riese aus Sinsheim als „Entersen Gut“ verkauft wurde und spätestens seit 1495 dem Ritterstift Wimpfen gehörte, GLA 229/5729], das Sitterich-Gütlein; der Bischofsheimer, Helmstadter und Wimpfener Hof; auch die Pfarreien Flinsbach, Hochhausen, Hüffenhardt und Kälbertshausen sowie das Kloster Lobenfeld hatten Ansprüche auf „Gefälle“ aus bestimmten Äckern.
Das Gerüst der folgenden Auflistung bildet der Gemarkungsatlas von 1876. Wir haben bewußt dieses alte Werk genommen, da nach dem zweiten Weltkrieg der Landwirtschaft ganze Gewanne durch Bebauung verloren gingen. Zum Vergleich und zur Vervollständigung, vor allem aber auch um die ursprüngliche Bedeutung eher erschliessen zu können, wurden vor allem herangezogen: das Güterverzeichnis des Stifts Wimpfen von 12961, weitere Schenkungsurkunden an das Stift und an das Predigerkloster2, die Zins- und Gültenbücher der Ehrenberger von 15803, die Pfandurkunde des Sebastian Strickardt von 16034, ein weiteres Ehrenberger Zinsbuch von 16195, der „Nahrungs-Zettul“ von 17496, das „Bargemer Zinssbuch über die Hoff und Huben“ von 17637, sowie die ab 1772 vorliegenden Grundbücher.
Ergänzt werden diese schriftlich vorliegenden Namen durch Flurnamen, die nur noch im Mund älterer Einwohner leben. Wir sind die Skizze und unsere Liste zwar mehrfach mit einigen „Altbauern“ durchgegangen, doch sind gerade diese Namen sicher nicht absolut vollständig erfaßt.
Bei der Deutung der Flurnamen haben wir uns größte Zurückhaltung auferlegt. Wir stützen uns dabei auf die vom Badischen Flurnamenausschuß herausgegebenen Hefte „Badische Flurnamen“, vergleichbare Arbeiten in Ortschroniken und Heimatbüchern aus unserer Region, vor allem aber auf das eingangs erwähnte „Oberdeutsche Flurnamenbuch“ von M. R. Bück. Wir möchten aber sicherheitshalber ausdrücklich darauf hinweisen, daß es sich bei unseren Deutungsversuchen um unsere private Meinung handelt – wir sind keine gelernten Philologen! Und wie warnt doch Herr Bück: „Ist daher das Namenauslegen selbst für den Geübten ein schwieriges Werk, um wie viel leichter wird es einem Ungeübten geraten, des Tages nicht bloß siebenmal zu fallen“. Und da wir nicht bloß einen Tag lang brütend über unserer Namensliste saßen, müssen wir zwar nicht ganz nach Matthäus und Lukas darauf vertrauen, daß man uns nötigenfalls siebzigmal siebenmal Irrtümer verzeiht; aber zehnmal siebenmal könnte es schon nötig werden.
1. Asbacher Moosig | 24. Römersberg | 48. Christberg |
2. Kohlplatte | 25. Ebene | 49. Hohengraben |
3. Absthelden | 26. Moosiggründel | 50. Kappesgärten |
4. Innenwald | 27. Gräbenwiesen | 51. Weichselbaum |
5. Königsbuckel | 28. Hagelhelden | 52. Bannholz |
6. Rütteläcker | 29. Krummerweg | 53. Ebertal |
7. Harzofen | 30. Kemmertebuckel | 54. Pfeifertal |
8. Moosig | 31. Kemmertegrund | 55. Dörrengärten |
9. Schwalbengrund | 32. List | 56. Gezäunte Wiesen |
10. Au | 33. Weinberge | 57. Hüffenhardter Pfad |
11 Kammern | 34. Hausäcker | 58. Zwischen Hölzer |
12. Reitknecht | 35. Asseläcker | 59. Kühtrog |
13. Asbacherweg | 36. Löhl | 60. Hinterm Hegicht |
14. Wolfsberg | 37. Hofäcker am Berg | 61. Häsel |
15. Schelling | 38. Diemerswiesen | 62. Büssig |
16. Alteweinberg | 39. Werrenbrunnen | 63. Heisser Rain |
17. Weinäcker | 40. Sauberg | 64. Vor dem Hegicht |
18. Dossten | 41. Wettau | 65. Kalkklinge |
19. Prossweil | 42. Hohengraben | 66. Wüstenäcker |
20. Breitenbaum | 43. Kehrwiesen | 67. Ob dem Hegicht |
21. Zwischen-Büsch | 44. Überhau | 68. Im Stock |
22. Biegelsberg | 45. Riedwiesen | 69. Weinbergsteige |
23. Viehtrieb | 46. Winterhälde | 70. Röderswald |
47. Roßstall |
Achtung! Die einzelnen Gewanne wurden von uns in der Skizze grob von links nach rechts fortlaufend durchnumeriert, um das Auffinden zu erleichtern. In der folgenden alphabetischen Auflistung sind diese Nummern in Klammern hinter dem Namen angeführt.
Absthelden (3)
1296: in abbetesbusche, in floro dicto o Ingelnhein, 1749: Abtshelden Mundartlich entstellte Form für Abtshelden = Hang, der einem Kloster gehört bzw. gehörte.
Ober dem äußeren Brückle
1772 als Gewann in der Flur Kälbertshausen genannt, 1811 noch einmal als „Äußere Brücken“. Kein eigentlicher Flurname sondern Lagebezeichnung, oberhalb der Brücke über den Gäulbach.
Alolt
1296 ein Gewann in der Flur „Eimertal“ [Ebertal]; Lage und Bedeutung ungeklärt.
Alteweinberg. Oberer und Unterer (16)
Ehemalige Weinberge, jetzt meist Obstwiesen in der Flur Kälbertshausen.
Asbacherweg, Oberer und Unterer (13)
Zwei Gewanne neben der Straße nach Asbach.
Asseläcker (35)
Wahrscheinlich eher von atzel = Elster als von Kellerasseln.
Au (10)
1296: in floro dicto Tussenauwe; 1580: In der Auw; 1743: in der aw Feuchter Wiesengrund, von ahd. auwia = nasse Wiese. Insel.
Badgumbe
Gewann an der Brücke beim Christberg, von Gumpen = tiefe Bachstelle.
Bannholz. Vorderes und Hinteres (52)
Zwei Gewanne an einem ehemals „gebannten“, d.h. nicht zur allgemeinen Nutzung freigegebenen Waldstück.
Am Bellebaum
Gewann in der Flur Hüffenhardt Dort wird früher einmal eine eindrucksvolle „Belle“ (Bargener Dialekt für Pappel) gestanden haben: eigentlich bedeutet Belle allerdings Salweide.
Biegelsberg. Vorderer und Hinterer (22)
1580: hinder higelsbergk: 1592: bürgelsberg. 1603: Im bügelsperg Angeblich soll dort einmal eine kleine Burg gestanden haben; wir glauben eher, daß der Name von biegel = Winkel, Ecke stammt. Der Hügel dringt wie ein Keil in die Gemarkungen Flinsbach und Helmstadt ein.
Am Bierkeller
Gewann am Ortsausgang nach Wollenberg, wo die frühere Brauerei Wittmann einen Keller zur Kühlhaltung ihres Biers in den Hügel getrieben hatte.
Biesig siehe Büßig
Im Biffersloch
1580 erwähntes Flurstück in der Flur Kälbertshausen. Bedeutung und Lage unbekannt.
Im Bild
Ortsüblicher Name für das Gewann Hinterm Hegicht. Wahrscheinlich früher einmal Stätte eines Bildstocks.
Birkenwald
1580:… stost an die neuen birkhen Kurz vor Kälbertshausen, kleiner Bargener Anteil am großen, zusammenhängenden Wald von Binau/Obrigheim bis Siegelsbach/Neckarmühlbach.
Bleichwiesen
Teil der Oberen Kehrwiesen, nahe der Wäschbank [Scheltenbrunnen], auf denen frischgewebtes Leinen gebleicht bzw. generell Wäsche zum Bleichen ausgebreitet wurde.
Brechlöcher
Teil des Gewanns Dörrengärten, wo sich früher Gruben befunden haben sollen, in denen Flachs zur Vorbereitung aufs Brechen gewässert wurde.
Breitenbaum (20)
Erstmals 1811 erwähnt. Nach Bück werden Zusammensetzungen mit Breit- für größere Feldflächen von 3 – 50 Morgen verwendet. Also: ausgedehntes Baumstück?
Broßweil siehe Proßweil
Im Bruch
1296: hinderm bruche: 1580: im bruch; 1772:
Bruchwiesen
Wahrscheinlich jenseits des Wollenbachs am Fuß des Christbergs gelegene Sumpfwiesen; Bruch = Sumpf.
Brunnenacker siehe Werrenbrunnen
Bürgelsberg siehe Biegelsberg
Büssig (62)
1749:Biesig Wohl von ahd. pisize, mhd. bisech = hagelverwüstetes Gelände, unfruchtbare Stelle.
Christberg (48)
1580: Griesberg Entweder von ahd. grioz = Sand, Kies, grobes Mehl oder von crist = erster (Berg).
Dabach
Üblichere Bezeichnung statt des offiziellen „Asbacher Moosig“; wohl von taba = Lehm. Möglicherweise aber auch zusammengezogen aus Taufwibesacker, siehe dort bzw. identisch mit dem in der Asbacher Grenzbeschreibung von 1770 angeführten „Moßigdeich“.
Diefenclingen siehe Kühtrog und Zwischen Hölzer
Diemerswiesen (38)
1811: Dimmers- und Dimpfelswiesen timber/timmer = mhd. trüb, tief, Dimpfel ist ein anderes veraltetes Wort für tiefe Wasserstelle, ähnlich wie Gumpen. Eine Ableitung von dem Bargener Familiennamen erscheint unwahrscheinlich.
Dilsberg
Mundartlich Für Biegelsberg; vgl. auch den angrenzenden Helmstadter Wald „Dilsberg“.
Dörrenberg
Eine Abteilung des Schönen Forstes zum Gewann Zwischen Hölzer hin; warum die Forstbehörden sie 1974 so tauften?
Dörrengarten (55)
In diesem Gewann war früher die Flachsdarre; vgl. Brechlöcher.
Dossten (18)
1296: lussenauwe (vgl. Au): 1772: dos Bildete ursprünglich zusammen mit der Au ein einziges Gewann am Gäulbach: Name von ahd. diozan = tosen, mhd. doz = Schall. Strudel.
In der Ebene (25)
1296: uf d’ebene [allerdings Flur K.]: 1743: auf der Ebene Eine der wenigen ebenen Hochflächen, seit 1985 Neubaugebiet.
Eberprunnen
1580 für den Großen Brunnen; siehe dort
Ebertal (53)
1296: Eimertal: 1580: Eberthal: 1811: Eberthal Talsenke zwischen Sauberg und Stock; dort wurden früher wohl Schweine geweidet, Angesichts der alten Form „Eimertal“ wäre auch an eine Brandrodung zu denken (mhd. eimere = Flugasche), doch scheint dies etwas weit hergeholt.
Ehmenzackher
so 1580: 1592: Ametzacker; 1619: Emertsacker Lag in der Flur Kälbertshausen, genaue Lage unbekannt. Ob es dort besonders viele „Emeenze“ gab, wie die Ameisen noch heute im Bargener Dialekt heißen? Die Emmerts kamen erst lange nach 1619 nach Bargen.
Zu Eicholtzheim
So 1728 und 1743; 1772: Eichelsen Noch heute gebräuchlicher Name für ein Flurstück im Schwalbengrund/Weinacker, wohl von Eiche.
Im Ern[te]weg
Ortsübliche Bezeichnung für die am Feldweg zwischen Schelling und Wengert gelegenen Äcker.
Frankengarten
1580: an franckhengarten; 1592/1619: Am Franckengarten Hier wohl tatsächlich Garten des vor 1580 verstorbenen Wendel Frank, dessen Hinterlassenschaft 1592 immer noch von einer Erbengemeinschaft bewirtschaftet wurde.
Fröschgraben
Ein 1580 so genannter Teil der Abwässergräben um Bargen mit Obstwiesen.
Fronwiesen
Zum Hofgut gehörende Wiesen im Wiesental und am Gäulbach, auf denen die Bargener in Fronarbeit „Heu und Ohmet“ mähen, aufarbeiten und in die Zehntscheune einfahren mußten.
Frühmeßwiesen
1580: frümeßwysen; 1592: Frühmeßwiesen In der Nähe der evangelischen Kirche gelegene Wiesen, die zu der früher eigenständigen Pfründe eines zweiten Pfarrers oder Vikars, des sogenannten „Frühmeßners“. gehörten.
Furtwiesen
Teil des Wiesentals kurz vor Flinsbach, wo man den Wollenbach früher wohl mit Wägen überqueren konnte.
Gänsäcker
Inoffizielle Bezeichnung eines Flurstücks zwischen Harzofen und Pfarrbaum, für das früher wohl Gänse gezinst werden mußten.
Gezäunte Wiesen (56) Erklärt sich selbst
Unterm Gißengraben
Wahrscheinlich ein Teil der Kehrwiesen oberhalb des Gäulbachzuflusses; von gieze = enges Rinnsal.
Gräbenwiesen (27)
Wohl die früher zum Hofgut gehörenden „Fronwiesen“ am Gäulbach, der so schmal ist, daß man ihn auch für einen Graben halten kann.
Gräfenweg
1772 so genanntes Gewann am Weg auf den Grafenberg.
Grafenberg
1772: Krappenberg Am ehesten „Geometername“, also von Vermessungsbeamten verfälschter Name für den „Grabbeberg“; wohl eher von Grabb = Krähe, Rabe als von den Grafen Cratz von Scharfenstein.
Griesberg siehe Christberg
Großer Brunnen
1580: Eberprunnen (stost an Flinsbacher Markung); 1605: Todter Brunnen; 1772: bey dem großen Brunnen; heute offiziell Bärenhrunnen; Topfquelle an der Gemarkungsgrenze zu Flinsbach, neben dem Sportplatz, und das umliegende Gelände.
Im Gumppert
1734 und 1811 verwendeter Name für ein Flurstück am Gäulbach, Nähe Dosten. Der Name bedeutet „tiefe Wasserstelle“ (vgl. Badgumbe).
Hägicht siehe Hegicht
Häsel, Oberes und Unteres (61)
Wohl von hasala = Haselnußstaude.
Hagelhelden (28)
1580: In den Hagelheltten, An der Hagelheld Noch heute mit vielen Hecken (Hag = Hecke) besetzter Nordhang. Vielleicht aber auch wirklich von Hagel, da Nordhänge erfahrungsgemäß stärker unter Unwettern leiden.
Harzofen, Vorderer und Hinterer (7)
Die allgemeine Meinung scheint zu lauten, daß dort früher Harz zu Pech und Wagenschmiere verkocht (und auf der benachbarten Kohlplatte Holzkohle hergestellt) wurde. Uns erscheint diese Deutung wegen der weiten Entfernung zum Innenwald nicht sehr einleuchtend, außer wenn man an eine Totalrodung denkt; allerdings ist auch unsere Ableitung von Har-roze (har = Flachs), also Flachsröße, ziemlich weit hergeholt.
Hausäcker
1811: Im Hausacker Wohl ein Teil des früheren Hofguts.
Hegicht
Hinterm Hegicht (60), Ob dem Hegicht (67), Vor dem Hegicht (64) 1580: Heckhich, Heckig; 1772; Ober dem Höckig Gewanne an der mit Hecken markierten Gemarkungsgrenze gegen Hüffenhardt; als Waldabteilung „Hägicht“.
Unter den Heiligen Mauern
So 1772. Noch heute gebräuchlicher Name für das Gewann „in den Weinbergen“. Es handelt sich um ein mit Stützmauern versehenes ehemaliges Wingertgelände, das dem „Heiligen“, dem Pfarrfonds, gehörte.
Heißer Rain (63)
Wahrscheinlich eher von Heister = junge Buche, als von der warmen Südhanglage
Hexentanz
Ortsüblicher Name für einen Teil des Gewanns „Zwischen Hölzer“, wo die Bargener Hexen bis in unser Jahrhundert hinein ihre Feste gefeiert haben sollen.
Am Hochhäuser-Graben
1749 verzeichneter Flurname in Flur Kälberts-hausen. Lage und Bedeutung unsicher; vielleicht früherer Besitz der Pfarrei Hochhausen.
Höckig siehe Hegicht
Hofäcker am Berg (37)
1811: 1. & 2. Hofacker Früher zum Hofgut gehörig; heute Friedhof- und Panoramastraße. Der Lehmboden war von so ausgezeichneter Qualität, daß er zum Hausbau verwendet wurde.
Bei der hohen Birkhen
1580 nähere Ortsbestimmung für Äcker in der Flur Hüffenhardt. Nach einer dort stehenden auffallenden Birke?
Hohengraben
Unterm Hohengraben (oberes Tal) (49), Unterm & Ob dem Hohengraben (unteres Tal) (42) 1580: Ob dem Herren Graben Nach einem wahrscheinlich von der „Bruchgasse“, heute Staxstraße, aus parallel zur Wollenbach verlaufenden Graben, den einer Urkunde von 1459 nach die Herren von Ehrenberg anlegten.
Hohl
Im Rahmen der Flurbereinigung eingeebneter, ursprünglich tief in den Löß eingeschnittener Hohlweg an der Einfahrt zur „Ebene“. Heute Neubaugebiet.
Beim Holen Baum
1772 verzeichneter Flurname in der Flur Hüffenhardt; entweder nach einem tatsächlich hohlen Baum, wahrscheinlich aber eher nach einem „Lochbaum“, einem als Grenzmarkierung durchbohrten Baum.
Hüffelter Ebnung
So 1580. Gewann in der Flur Hüffenhardt. Genaue Lage unklar.
Hüffenhardter Pfad (57)
Gewann am Hauptfeldweg Richtung Hüffenhardter Gemarkung.
In der Hundshecke
Früheres Gewann oberhalb der Schule, nach 1960 überbaut. Der Name kam wahrscheinlich nicht von Hund, sondern von Hunst. Hums = Eibisch, einer typischen Heckenpflanze.
Ingelheltten
1580 Name eines Gewanns in der Flur Helmstadt. Die genaue Lage ist unklar; wohl Hang zum Ingelheimer Hof hin. Eventuell denkbar wäre auch eine Ableitung von Angel [Wolfsangel]. Der zum „Engelhof“ abfallende Hügel ist ja der Wolfsberg.
Hinter dem Innenwald (4)
1296: under dem winnenberge; 1580: Windenbergkh & witter windenberg, stost an die neuen birckhen; 1592: unter dem Winterberg; 1619: underm winnenberg; 1770: Lindenwald; 1772: Im Minnenberg & Unter dem Minnenwald Kein anderer Bargener Flurname ist über einen ähnlich langen Zeitraum so häufig aber auch so unterschiedlich belegt. Von der ältesten Form ausgehend bedeutet der Name wohl „Wald im Weidenberg“, winne = Weide.
Kalkklinge, Vordere und Hintere (65)
Eine Klinge [schmale Talsohle], in der Kalksteine gebrochen wurden?
Kaltes Tal
In der 1. Flurbereinigung untergegangener Name des Geländes um die Heiß’sche Mühle.
Kamental siehe Kemmertegrund
Kammerbuckel siehe Kemmertebuckel
Kammern (11)
1580: Kammer: 1743: in der Cammer Wahrscheinlich vom benachbarten Helmstadter „Cameralwald“.
Kappesgärten (50)
1580: Kappesgraben; 1749: Koppenwiesen; 1772: Kappisgärten Frühere Krautgärten. Denkbar auch, daß dafür „Koppen“ = Kapaune [kastrierte Masthähne] gezinst werden mußten.
Karlsklinge
Abteilung des Schönen Forstes an der Kalkklinge; wohl Hörfehler des „taufenden“ Forstbeamten.
Kehrwiesen, Obere und Untere (43)
1592: Keren Wiesen Von Kehr = Damm, Wehr. Zwischen Bargen und Flinsbach war einmal ein Stauwehr im Wollenbach (vgl. Notariatsinstrument von 1603, GLA 43/9 Bargen).
Kemmertebuckel (30)
1772: Am Kammerbuckel; 1876: Kemmetenbuckel Der Name geht wahrscheinlich auf „Kemental“ [Kemmertegrund] zurück; „Hügel über dem Kemental“.
Kemmertegrund (31)
1296: Im Nahen Kemental: 1580: Kemmenthall & Zur Kemptau; 1592: Zu Kamenthal; 1603: Zu Kemmenthall & Zu Kemeten Schwer deutbarer Name, da die Standarderklärung [Buck: Weinbergname, z.B. Kamret, Kamerthen] auf einen Nordosthang einfach nicht passen will. Am ehesten noch von dem lat. „campus“, das im Fränkischen für einen durch Gräben abgesonderten Weideplatz verwendet wurde.
Kisselrodt
so 1580; 1772: KüßelRoth Untergegangener Flurname; früher in der Flur Kälbertshausen. Bedeutet wohl „durch Rodung gewonnenes Land an einem Graben“, vgl. Gißengraben. Vielleicht aber auch von Kiesel oder Kessel.
Klingelbeutelrain
Kein eigentlicher Flurname, sondern ein schmaler Ackerstreifen am Fuß des Kemmertebuckels. Der Name soll darauf zurückgehen, daß Mitte vorigen Jahrhunderts (19.) der jeweils jüngste Ehemann im katholischen Gottesdienst mit dem Klingelbeutel herumgehen mußte. Einer, dem die Aufgabe zu peinlich war, soll seinem „Vorgänger“ den ziemlich wertlosen Ackerstreifen dafür gegeben haben, daß dieser das Amt bis zur nächsten Hochzeit weiter ausübte.
Königsbuckel (5)
1580: Kennigsberg, im Künigsbergk; 1603: Königsberg; 1832: Königsbächel Da sich wohl nie irgendwelche Monarchen auf Bargener Flur tummelten, andererseits die Familie „König“ erst nach 1650 zuwanderte, können wir keine Erklärung anbieten.
Kohlplatte (2)
Ob dieses Gewann (und der benachbarte Harzofen) in grauer Vorzeit doch bewaldet waren und der Wald hier zur Gewinnung von Holzkohle vollständig gerodet wurde?
Krappenberg siehe Grafenberg
Krummerweg (29)
Gewann an einem vor der Flurbereinigung extrem im Zickzack verlaufenden Feldweg
Kühtrog (59)
Wahrscheinlich erst spät abgetrennter Teil des Gewanns „Zwischen Hölzer“, früher Diefenclingen. Der Name stammt wahrscheinlich von einer tiefen Senke, in der immer genug Wasser stand, um das in den Wald getriebene Vieh [allerdings Kühe ?] zu tränken.
Langenthal
So im Grenzregister des Wimpfener Forsts 1533, StA Wimpfen M 40/11. Noch heute als „Longedel“ gebräuchlich für eine Senke vom Pfeiferling zwischen Schlägle und Räderwald zum Forst.
Leberbrünnlein
Ein 1772 aufgeführtes Gewann an einer Quelle. Lage ungeklärt, wahrscheinlich kurz vor Flinsbach. Die Quelle verdankte ihren Namen wohl nicht einer Heilwirkung gegen Leberleiden, sondern eher von leber = Binse.
List (32)
um 1300: Zem Liesche; 1592: Im List; 1772: Ließt
Wohl von mhd. Liesche = Binse. Farrenkraut.
Ober dem Loch
Im Grundbuch 1772 erstmals genannter Flurname, aber noch heute ortsüblich für einen mit großen Hecken bestandenen Teil des Biegelbergs. Da keine Mulde zu erkennen ist, kommt der Name wohl eher von ahd. loh, loch = kleiner Wald.
Löl (Löhl), Im und Unterm (36)
1580: Im Lohell; 1619: Am Lohel; 1749: Am Löhl Stätte der ersten Siedlung im Wollenbachtal überhaupt; bereits während der Bronzezeit Spuren von Hütten, später fränkische Reihengräber. Eines der ersten Neubaugebiete nach dem Krieg. Lohel, wie im vorangegangenen Beispiel, soviel wie Wäldchen (letzter Rest war das Kinderschulwäldchen).
Bey den Margelsäcker
So 1772 und 1811 (Lage: Hinterm Löhl). Zum Pfarrgut gehörende Äcker, die vielleicht durch Zugabe von Mergel gedüngt wurden oder die „nach Mergelrecht“ (= für 20-30 Jahre unkündbar) verpachtet waren.
Michelspfad
So 1749 und 1772. Heute noch gebräuchliche Bezeichnung für einen der wichtigsten Feldwege in der Flur Hüffenhardt. Nach der Sage schlich sich hier ein Bürger „Michel“ während des 30jährigen Kriegs aus seinem Versteck im Schönen Forst ins Dorf, um versteckte Lebensmittel zu holen. Obwohl der Name erst im 18. Jahrhundert belegt ist, nehmen wir allerdings an, daß es einfach immer der „michel pfat“ = große Weg war (michel/lützel älter für groß/ klein).
Asbacher Moosig (1)
An die Asbacher Gemarkung angrenzendes Gewann; eigentlich Dabach (siehe dort).
Moosig, Vorder und Hinter (8) 1580: Mössig; 1749: auf dem Mosig Wohl schlicht und einfach von Moos.
Moosiggründel. Inneres und Äußeres (26) ebenso
Olandt
1619: Im olandt zwischen den hölzern Bedeutung zweifelhaft. Vielleicht Ödland im Gewann Zwischen Hölzer, vielleicht aber auch eine entstellte Form des (ebenfalls unerklärlichen) „alolt“. das lt. Urkunde 1296 auch im Ebertal lag.
Osterfrankengrund
1580: Im osterfrancken grundt; 1743 u. 1772: Ober dem Osterfranckengrund Wahrscheinlich unter dem Weinberg-Weg beim „Loch“ gelegen. Bedeutung unklar; vielleicht nach dem „Hausnamen“ eines Teils der Sippe Frank [vgl. Frankengarten]
Pfaffenbusch
Abteilung des Schönen Forstes, halb Bargener, halb Kälbertshäuser Gemarkung.
Pfaffenklinge
1580: uf die pfaffen klingen; 1619: die Pfaffenkling Unbekanntes Gewann in der Flur Hüffenhardt. Wohl Besitz des Pfarrers. Vielleicht besteht aber auch ein Zusammenhang mit dem „Pfaffenbusch“, der Abteilung des Schönen Forstes.
Pfarrbaum
Ortsüblicher Name für ein Flurstück Ecke Harzofen/Rütteläcker. Früher zum Pfarrgut gehöriges Baumstück?
Pfarrweg, Erster und Zweiter
Noch heute gebräuchliche Bezeichnung für Teile der Asseläcker bzw. Heiligen Mauern; nach früheren Feldwegen zum Besitz des Pfarrguts.
Pfeifertal (54)
1580: Pfeifferthall: 1603: Im Pfeifenthall: 1801: Pfeiferthal Obwohl das Gewann in Bargen „Pfeifer- bzw. Pfifferling“ heißt, läßt sich der Name wohl nicht von der Pilzart herleiten. Nach der 1580 in Bargen ansässigen Familie Pfeiffer benannt?
Prossweil (19)
1727: Im Broßwey; 1743: Im Broßweyden: 1811: Am Broßweil Vielleicht von Brotz = Kröte und Wei, nach Bück einem alten Wortteil zur Bezeichnung eines Baches?
Rabennest
Abteilung des Schönen Forsts; grenzt an Bannholz, Ebertal, Hüffenhardter Pfad.
Räderwald siehe Röderwald
Rainigsberg siehe Römerberg
Reitknecht (12)
Ein Gewann, in dem der Sage nach der „Jägers-Karl“, ein gespenstischer Reiter mit dem Kopf unter dem Arm. umgeht. Eher dürfte allerdings die Sage nach dem Flurnamen entstanden sein, der dann aus raida = Bezirk [Hofreite] und einem nicht mehr erschließbaren zweiten Wortstamm gebildet wäre. Vgl. auch das nahe bei liegende Helmstadter Gewann „Reitersberg“.
Riedwiesen (45)
1592: Ritheißen; 1772: Riedeißen; 1811: Ritteisen Unseres Erachtens „doppelt-gemoppelt“ aus ried = unkultivierter Weideplatz und eß[en] = Weideplatz
Röderwald (70)
1296: Ime Rodelin; 1603: Uff den Redernn Wahrscheinlich von Rodung; als Wald: Räderwald.
Römersberg (24) 1580: Im Rainigsbergkfeldt Wir vermuten auch hier ein altes Rodungsgebiet; aus rone = Baumstock, Stumpen, abgeholzter Wald
Roßstall (47)
Eine besonders verunglückte „Verhochdeutschung“ von „Roschel“, wie das Gewann in Bargen heißt. Da vor 1876 nicht belegt, läßt sich allerdings nur schweren Herzens eine Deutung versuchen. Vielleicht ist es eine Verkleinerungsform des mhd. rosche = Abhang? Oder stammt es von roze = Flachsröste (vgl. Harzofen)?
Rütteläcker (6)
Vor 1876 nicht schriftlich belegt. Vielleicht von dem alten Feldmaß „Rute“?
Sauberg (40)
1580, 1603 usw. Seuberg Entweder nach den im „Schönen Forst“ früher vorhandenen Wild- oder den zur Eichelmast hineingetriebenen Hausschweinen benannt.
Im Schabbert
Ortsübliche Benennung eines Flurstücks zwischen Reitknecht und Biegelsberg. Bedeutung unerklärlich.
Schelling, Vorderer und Hinterer (15) 1743: Im Schellig
Vielleicht ist es die Lage am Gäulbach, die an schello = Deckhengst denken läßt. Da aber bei den Bargener „Faselvieh“-Auflistungen nie ein Hengst erwähnt wird, dürfte es wahrscheinlicher sein, daß für diese Äcker eine Pacht in Geld zu entrichten war (1 Schilling = 24 Heller).
Scheltenbrunnen
1580: scheltenprunnen Quelle im Oberdorf und umliegendes Gelände. An dieser Quelle befindet sich noch heute die „Wäschbank“ – und man kann wohl mit Fug und Recht annehmen, daß die Bargener Frauen das Wäscheschrubben dazu nutzten, über ihre Ehemänner zu schelten oder über (abwesende) Nachbarinnen herzuziehen.
Im Schimmel
Ortsüblicher Name eines Flurstücks am Michelspfad
Schindwasen
Heute wieder aufgeforstetes Gelände auf dem Christberg, wo man früher das „gefallene“ Vieh verscharrte; früher auch Schießstand.
Schlägle
Ortsüblich für einen Teil des Christbergs.
Schönerforst
Gemeindeeigener Mischwald; wohl früher Hochwald [vgl. Kapitel „Wald“]. Ist heute allerdings nicht mehr ganz so schön; Borkenkäfer und saurer Regen machen auch ihm zu schaffen.
Schwalbengrund (9)
1749: Im Schwalbengrund Der Name dürfte eher von Schwalm, ähnlich wie Gumpen (vgl. Gumppert) = tiefe Wasserstelle, kommen als von Schwalben.
Seeläcker
So werden 1772 und 1811 einige Äcker in der Flur Hüffenhardt bezeichnet. Der Name dürfte auf die bereits 1572 genannte Sippe Seel zurückgehen.
Im Sitterich
1772 ein Gewann in der Flur Helmstadt; vgl. auch Sitterich-Gütlein. Lage und Bedeutung unklar.
Im Steinbühl
1580: Im Steinbüell Als Lage wird angegeben: zwischen Junckher Hofwiesen und dem Fröschgraben; muß also nahe am Dorf gewesen sein.
Im Stock (68)
An die Gemarkung Hüffenhardt angrenzendes Gewann. Nach einem Vertrag von 1519 durften die Bargener dort ihr Vieh bis zu mit „Waidstöcken“ markierten Grenzen auf Hüffenhardter Gemarkung treiben.
Storchennest
Nur 1772 schriftlich, aber heute noch ortsübliche Bezeichnung für einen Teil der Absthelden,
Taschenaeker
1296: taschenacker; 1580: Daschenackher früheres Gewann in der Flur Kälbertshausen; Lage und Bedeutung heute unklar.
Taufwibesacker
1296 viereinhalb Joch Ackerland in der Flur „Ingelnhein“ Am wahrscheinlichsten erscheint, daß aus diesem Namen über die Stufe Taufacker Dabach wurde; in Bargen wird man bis zum heutigen Tag jedenfalls nicht getauft sondern „gedaaft“. Möglich wäre auch ein Entstehen aus „Tauf, Toof = Moos, vgl. Moosig, dann wäre es wohl ursprünglich der Acker einer Moos-, Kräutersammlerin gewesen.
Toter Brunnen siehe Großer Brunnen
Tussenauwe siehe Dossten und Au
Überhau (44)
Ein an ein gleichnamiges Waldstück angrenzendes Gewann. Zur Bedeutung von Überhau siehe die ausführliche Darstellung in „Leiblein: Forstgeschichte,“ S. 40/41.
Viehtrieb (23)
1743: Im Viehe Trieb Früher wohl als Weide genutztes Gewann am Fuße des Biegelbergs.
Vogelherd
Ortsüblicher Name eines Teils der Absthelden Richtung Innenwald, wo früher wohl Vögel mit Netzen oder Leimruten gejagt wurden.
In der Wacht
1772: Auf der Wacht Gelegentlich noch heute gebrauchte Bezeichnung für das jetzige Gewann Weichselbaum am Ortsausgang nach Wollenberg. Dort (wie auch am Ortsausgang nach Kälbertshausen) befand sich laut Ehrenberger Zinsbuch von 1580 ein Wachthaus.
Weichselbaum (51)
1811: Weixelbaum Wohl nach einem besonders eindrucksvollen Sauerkirschbaum benannt.
Weierswiesen
Gewann am Großen Brunnen; wohl von Weiher oder von wei = Bach; vgl. Broßweil.
Weinacker (17)
1811: In den Weinäcker An den „Alteweinberg“ angrenzendes Gewann, wahrscheinlich schon früh aufgegebenes Wingertgelände.
Weinbergen, In und Unter den (33)
1743: bey den wingarten Ehemaliges Wingertgelände
Weinbergsteige, Vordere und Hintere (69)
1580: an der steig; 1619: an der staigen; 1772: Weinbergsteigen Flurstück und Gemeindewald, die zum Hägicht und zum Stock fuhren. Ebenfalls bis in unser Jahrhundert (20.) hinein Rebanlagen.
Werrenbrunnen (39)
So seit 1811; 1772: Brunnenacker Gewann am Ortsausgang nach Kälbertshausen mit mehreren Quellen, aus denen sich Bargen bis in die fünfziger Jahre mit Trinkwasser versorgte. „Werre“ wohl von der im Dialekt so genannten Maulwurfsgrille.
Wettau, in der vorderen und In der hinteren (41)
1580: Zu Wedta, zu wetten: 1592: Zu wettale: 1619. Zu Wettaw Wohl von lat. vadum = seichtes, stehendes Gewässer, Pferdeschwemme. Gewann über der Gäulbach; als Waldabteilung „Wittau“
Winterhälde (46)
Wohl ähnlich wie die angrenzenden Hagelhelden nach der Nordhanglage benannt; als Waldabteilung „Winterhalde“
Wolfsberg (14)
1580: an dem wolfsbergk; 1592: In der Wolffsburg; 1619: Am Wolfsberg – aber auch: 1580: In der Wolfskelen; 1619 In der Wolffskeelen Gewann oberhalb des Moosiggründels, dessen früherer Hohlweg im Rahmen der Flurbereinigung eingeebnet wurde. Noch im 18. Jahrhundert mußten Hirten und Metzger in unserem Raum bestimmte Hunderassen halten, die für die Wolfshatz eingesetzt werden konnten.
Wüstenäcker (66)
Im 18. Jahrhundert gerodetes Gewann; Boden von „doppelt-schlechter“ Güte
Zwischen-Büsch (21)
Als Erklärung bietet sich eigentlich nur an, daß dieses Gewann zwischen dem Dilsberg und Hecken „eingeklemmt“ war
Zwischen Hölzer (58)
1296: uf der Diefenclingen; 1580: an der klingen zwischen höltzern; 1592: uf der klingen zwischen den holtzen Schmaler Ackerstreifen zwischen den Wäldern Schönerforst und Hägicht; früher wohl einschließlich der heute ausgegliederten Gewanne Kühtrog und Hinterm Hegicht. Wie ein Forstmensch dies umdrehen und eine der angrenzenden Waldabteilungen „Zwischenfelderhang“ taufen konnte, bleibt wohl sein Geheimnis.
Quellen:
1 LHB Darmstadt: Hs. 2297
* zitiert nach Bräumer: Flinsbaclv. Manuskript, und:
GLA 229/5729, Tip von Dr. Lenz
3 GLA 69 P 15(v.Racknitz)/324
4 GLA 43/9
5 GLA 69 P15(v.Racknitz)/997
6 Gemeindearchiv Bargen B 1 & B 2
7 Gemeindearchiv Bargen B 3
8 Gemeindearchiv Bargen B 17 ff.